Ein wesentlicher Bestandteil vieler industrieller Prozesse ist Druckluft. Sie beeinflusst nicht nur die Qualität während des Prozesses, sondern auch das Endprodukt. Bei der Messung von Druckluft werden folgende Messgrößen erfasst …
Für die Prüfung der Qualitätsklasse in Druckluft gelten Normen wie z. B. ISO 8573 1-7, EAB 4.07 / 1238. Sofern es aus messtechnisch und physikalisch machbaren Gründen erforderlich, gelten zusätzlich die Grundlagen der Good manufacturing practice (GMP) Guidelines.
Reinheitsklassen-Bestimmung
Nach Einhaltung einer ausreichend langen Spülzeit wird pro Entnahmestelle ein Probenahmevolumen von 1 m3 aus dem Entspannungsgefäß – mittels eines optischen Partikelzählers (OPZ) – entnommen. Die anschließende Auswertung der Partikelzahlen erfolgt gemäß den oben genannten Normen, um eine Klassifizierung der Druckluft zu ermöglichen.
Drucktaupunkt-Bestimmung
Der Drucktaupunkt gibt an, wie weit die verdichtete Luft herunter gekühlt werden kann, ohne dass sich Kondensat bildet. Die Messung des Drucktaupunktes findet direkt an der Abnahmestelle statt.
Spurengase-Bestimmung
Mittels Prüfröhrchen-Methode erfolgt der Nachweis der Spurengase. Die zu untersuchenden Gase sind NOx, CO, C02, sowie S02. Das Messergebnis wird direkt nach der Messung abgelesen und ausgewertet.
Luftkeimzahl-Bestimmung
Die Prüfung erfolgt mit einem DruckIuftkeimsammler. Die zulässigen Grenzwerte für Bakterien und Pilze werden in Anlehnung an die ISO 14644-1 ermittelt. Die Auswertung erfolgt durch ein unabhängiges Labor.
Ölgehalt-Bestimmung
Zur Bestimmung der Gesamtrestölgehalte werden die Druckgase zur Adsorption des Aerosolanteiles zuerst über einen entsprechenden Filter geleitet. Anschließend wird das Druckgas zur Aufnahme flüchtiger organischer Substanzen über ein Prüfröhrchen geleitet.
Die Luftqualität in Reinräumen unterliegt immer besonderen mikrobiologischen Anforderungen. Zur Evaluierung der Luftqualität werden mit Hilfe eines Luftkeimsammlers die Luftkeime in einem Volumen von jeweils 100 Liter/Minute auf Agarplatten gesammelt. Anschließend erfolgt eine 48-stündige Bebrütung bei 30 °C alternativ drei Tage bei Raumtemperatur.
Die Anzahl der Messpunkte beläuft sich auf ein bis zwei pro Raum oder Klassifizierung gemäß ISO 14644-1 oder gemäß Standard Operating Procedure (SOP) des Anlagenbetreibers. Die Auswertung erfolgt durch ein akkreditiertes und zertifiziertes Prüflabor.
Eine Tabelle zu den verschiedenen Klassifizierungen und deren Grenzwerten für Keime finden Sie
>> hier.
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Bei der Schutzgradmessung wird nach der Anlagen-Qualifizierung zum einen die Schutzwirkung des OP-Feldes gegenüber dem Außenbereich des Raumes und zum anderen die Schutzwirkung gegen Auftrieb von belasteter Raumluft innerhalb des OP-Feldes überprüft. Bei Luftbelastungen von außen, handelt es sich um luftgetragene, partikuläre Verunreinigungen, welche z. B durch Personen oder geöffnete Türen in den Schutzbereich gelangen. Die Luftbelastung von innen bezieht sich auf Auftriebsströmungen, die durch Wärmeabgabe z. B. von sich im Raum befindliche Personen oder Geräte in OP-Tischnähe verursacht werden. Bei einer Schutzgradmessung werden die sogenannten Strömungskörper, z. B. OP-Liege, Personendummies und OP-Leuchten mit berücksichtigt.
Mithilfe dieses hygienischen Abnahmeverfahrens wird die Schutzwirkung des TAV-Auslasses in einem OP-Raum überprüft. Der Turbulenzgrad, eine dimensionslose Kenngröße, lässt sich mittels der Standardabweichung aus einer Messreihe von Luftgeschwindigkeiten unter Berücksichtigung der Lufttemperatur berechnen. Die Messungen erfolgen auf einer vordefinierten Messebene in einen vorgegebenen Raster. Erreicht die vertikal abströmende Zuluft sogenannte Turbulenzgrade von ≤ 20 %, so gilt das Eindringen von Verunreinigungen aus dem Außenbereich als wirksam unterbunden.